Andreas Neidel, Madeleine Giller und Boromir Fischer

Wärmebehandlungsversuche zur Absenkung des Gehalts an Deltaphase in Alloy 718

Heat Treatment Tests for Reduction of Delta Phase in Alloy 718

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Kurzfassung

Große warmgewalzte Ringe aus Alloy 718 dienten als Halbzeug für den Einsatz in Turbomaschinenkomponenten. Proben von einem dieser Ringe wiesen uneinheitliche mechanische Eigenschaften auf. Dabei wurden die spezifizierten Grenzwerte teilweise unterschritten. Als metallurgische Fehlergrundursache wurde ein zu hoher Volumenanteil der Deltaphase im Gefüge ermittelt. Die in diesem Beitrag vorgestellte Fallstudie zeigt, dass man bei einer solchen Abweichung von den spezifizierten Werkstoffeigenschaften durchaus von Bauteilversagen sprechen kann, da das entsprechende Rohschmiedeteil im Istzustand nicht zur Herstellung von rotierenden Maschinenelementen für Gasturbinen verwendet werden konnte. Um das entsprechende Teil einer Verwendung zuführen zu können und eine kostenintensive Verschrottung zu vermeiden, wurden im Labor erfolgreiche Versuche mit Wärmebehandlungen durchgeführt. Diese zielten darauf ab, die Delta-Phase in einem für eine Verwendung des Produkts ausreichenden Umfang zu eliminieren. Aus den Versuchen wurden Parameter der Wärmebehandlung abgeleitet und dem Kunden als Empfehlung weitergegeben. Die Parameter wurden mit Erfolg vor der Endbearbeitung angewendet, so dass der entsprechende warmgewalzte Ring gerettet werden konnte.

Bibliographie
© Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
ISSN 0032-678X