Eine vollumfängliche mikrostrukturelle Charakterisierung von Schweißnähten erfordert eine skalenübergreifende Gefügeanalyse. Nur so können alle für die mechanischen Eigenschaften relevanten Gefügemerkmale, die sich über mehrere Betrachtungsskalen erstrecken, erfasst werden. Dies reicht von Ätzungen zur makroskopischen Beurteilung von Schweißnaht und Wärmeeinflusszone bis zur Detektion sogenannter „local brittle zones“ (LBZ) im Mikrometerbereich. In der vorliegenden Arbeit werden Unterpulver- und Elektronenstrahlschweißungen niedrig legierter Stähle untersucht. Makro-, Mikroätzungen und Elektropolitur werden zur Gefügekontrastierung eingesetzt. Mittels Rasterelektronenmikroskop wird die feindisperse kohlenstoffreiche Zweitphase identifiziert. Die Elektronenrückstreubeugung ermöglicht die Identifikation sog. martensitisch-austenitischer Bereiche (MAs), die als LBZ wirken können.