R. Haubner und S. Strobl

Schlacken der bronzezeitlichen Kupfergewinnung aus Acqua Fredda

Slags from Bronze Age copper production in Acqua Fredda

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Von der archäologischen Fundstelle Acqua Fredda konnten Plattenschlacken der bronzezeitlichen Kupferverhüttung untersucht werden. Allen untersuchten Schlacken ist gemeinsam, dass ihre Zusammensetzungen, umgerechnet auf das FeO-SiO2-CaO Phasendiagramm, an der Phasengrenze von Olivin und Wollastonit liegen. Daraus ergeben sich Schlackenschmelztemperaturen um 1100 °C. Schlacken mit einer Zusammensetzung, die eher im Olivingebiet liegt, zeigen lange, dünne Olivinkristalle in einer Glasmatrix. Schlacken im Wollastonitgebiet sind sehr feinkörnig aufgebaut, weshalb eine Unterscheidung von Phasen nicht möglich war. Kupferhaltige Schlackeneinschlüsse bestehen überwiegend aus Fe-armem Cu2S, daneben können noch FeO und SiO2 vorliegen.

Generelle Aussagen über die lokale Kupferproduktion in Acqua Fredda sollten aus den vorliegenden Schlackenanalysen aber nicht abgeleitet werden.

Bibliographie
Haubner, R. and Strobl, S.. "Slags from Bronze Age copper production in Acqua Fredda" Practical Metallography, vol. 59, no. 12, 2022, pp. 720-731. https://doi.org/10.1515/pm-2022-1003
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