Schadensfallanalyse am Beispiel einer Dieselmotor-Kurbelwelle
Failure Analysis of a Diesel Engine Crankshaft
Bei einer Sechszylinder-Kurbelwelle eines 12L-Dieselmotors kam es nach ca. 840 Stun-den auf dem Teststand zum Bruch. Die frakto-graphische Untersuchung deutet darauf hin, dass Materialermüdung der vorherrschende Versagensmechanismus beim Bruch der Kurbelwelle ist. Es wurde festgestellt, dass der Ermüdungsbruch hauptsächlich an der Hohlkehle der Kurbelwange zwischen dem 6. Grundlagerzapfen und dem 6. Kurbelzapfen eingeleitet wurde. Der Anbruchbereich, von dem der Ermüdungsbruch ausgeht, liegt außerhalb der induktionsgehärteten Rand-schicht. Bei der eingehenden metallographi-schen Untersuchung wurde eine Gefügeano-malie in Form von Widmannstätten-Gefüge im Anbruchbereich sowie im 5. Grundlager-zapfen festgestellt, jedoch nicht an der stark verformten Kurbelwange.
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