Gewandknöpfe aus einem hallstattzeitlichen Hügelgrab
Garment buttons from a Hallstatt period tumulus
In Schandorf, Burgenland, Österreich, wurde 2021 ein hallstattzeitliches Hügelgrab geöffnet und archäologisch untersucht. Neben zahlreichen Keramikstücken wurden auch einige Gewandknöpfe gefunden, von denen einer für metallographische Untersuchungen zur Verfügung gestellt wurde. Es sollte das Herstellungsverfahren geklärt werden: Löten, Nieten, Gießen? Vor Beginn der metallographischen Untersuchungen wurde mikro-Computertomographie (μm-CT), mit einer Auflösung von 5 μm, durchgeführt. Diese Bilder zeigen, dass große Bereiche oxidiert sind, aber teilweise noch metallische Anteile vorliegen. Der Gesamteindruck legt als Herstellungsmethode den Feinguss nahe. Analytische Messungen haben gezeigt, dass es sich um Zinnbronze handelt. Die metallographischen Schliffe zeigen ein Gussgefüge, das trotz starker Korrosion noch gut erkennbar ist. Vermutlich liegen zwei Korrosionsformen vor: erstens eine Hochtemperaturkorrosion, bei der sich während der Brandbestattung in den Korngrenzbereichen der Bronze Oxide gebildet haben; zweitens eine Korrosion im wässrigen Milieu, bei der sich Malachit gebildet hat.
In der Literatur wurden bisher keine vergleichbaren Untersuchungen gefunden.
© 2023 R. Haubner, published by De Gruyter